Pommernvliese

Teil 2: das graue Vlies

Aus der Nähe betrachtet erkennt man, dass das Vlies aus schwarzen und weißen Fasern besteht, die durch ihre Mischung ein helles oder dunkleres Grau ergeben. Bei den Pommern wird dieses Grau in vier Töne eingeteilt: grau, grau-blau, blau-gau und blau.

Dabei ist ein graues Vlies eines mit hohem Anteil weißer Fasern und ein blaues eines mit geringem Anteil weißer Fasern.

Entscheidend für die „Farbe“ des Tieres (Eintrag ins Herdbuch) ist der Grauton, der zum Zeitpunkt der Körung vorliegt – wenn die Tiere etwa eineinhalb Jahre alt sind. Welchen Grauton sie dann haben ist egal, er muss nur gleichmäßig sein!

Aus diesem Grund werden wir hier die Vliese am Tag der Körung betrachten. Die Fotos habe ich in Brandenburg auf dem Pommerntag mit freundlicher Genehmigung der jeweiligen Züchter geschossen.

Alle weiblichen Tiere hatten die Wollnote 8, die Böcke hatten alle die Wollnote 7 - allesamt hervorragend bewertete Vliese!

Eine Verbräunung der äußeren Vliesspitzen wird im Zuchtziel toleriert. Das Vlies soll aber nicht bis tief in die gescheitelte Wolle hinein verbräunt sein.

Die Farbe der schwarzen Faserteile wird vom eingelagerten Farbstoff Eumelanin gebildet. Da Eumelanin lichtempfindlich ist, zerfällt es unter dem Sonnenlicht und so wird aus schwarz braun.

Die Zucht nicht/schwach verbräunender Vliese bleibt eine Herausforderung, die die Qualität der Pommernvliese – für ein klares Grau - hebt!

Ein Aalstrich (im helleren Vlies) kann vorkommen. Hier zu sehen bei einem dreijährigen Schaf, dass zum Zeitpunkt der Körung blau! war. Über weitere Fotos von Tieren mit Aalstrich würde ich mich freuen!